Dreh-freudiger Puma verhinderte Top-Resultat für ATM-Motorsport

Gegensätzlicher könnte ein Rennen unter dem Strich kaum bewertet werden. ATM-Motorsport erreicht beim 47. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen mit dem 81. Gesamtrang das beste Saisonresultat, die Abwesenheit des „Frauenpower“-Teams bei der Siegerehrung war jedoch eine Premiere 2007. Ein Dreher führte dazu, dass Jana Meiswinkel und Jutta Beisiegel als Viertplatzierte der Klasse SP2 erstmals in der laufenden Saison keinen Pokal mit nach Hause nehmen durften.

Eigentlich lief alles optimal: Der wieder belebte Ford Puma mit neuem 1,6-Liter-Spenderherz schnurrte als Ersatz für den Fiesta, der fürs 24-Stunden-Rennen geschont wurde, ohne technische Probleme über die gesamte Renndistanz hinweg. Zusammen mit dem unerwartet launenarmen Eifelwetter mit durchgehendem Sonnenschein sorgte das bei der Mechanikercrew fast schon für Langeweile, nachdem sie in den ersten vier Rennen so viele Unwägbarkeiten meistern musste.

Doch nach Glück im Unglück in den vergangenen Läufen schlug nun das Unglück im Glück zu. Nachdem Startfahrerin Jana Meiswinkel problemlos ihre zwei Stunden abspulte, unterlief Jutta Beisiegel im Kampf um die zweite Position in der Klasse ein minimaler Fehler mit maximalen Folgen. Ein eigentlich harmloser Dreher ausgangs der Eiskurve beförderte den Puma mit der Startnummer 355 auf eine der zahlreichen Grünflächen. „Ich dachte, ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich habe es mit den Slicks nicht geschafft, bergauf in der Wiese loszufahren, weil die einfach noch viel zu nass war“, beschreibt Jutta Beisiegel die Situation. Nach rund zwei Minuten voller fahrerischer Experimente und mit der Unterstützung durch „Männerpower“ vom Streckenposten schaffte die „Frauenpower“-Raubkatze dann endlich den Sprung zurück auf die Strecke.

Etwas mehr als einen Katzensprung groß war dann jedoch der Rückstand auf den Ford Fiesta von Stefanie Manns und Thomas Grindel vom Team rhino’s Leipert Motorsport auf Rang drei. Jutta Beisiegel kämpfte verbissen bis zum Schluss, um den Rückstand wieder einzudämmen. Der Puma fraß nun Kilometer, wie sein carnivorer Namensgeber sonst seine Beute verschlingt - doch letztlich ohne Erfolg. Mit rund 1:40 Minuten Rückstand auf Platz drei war der Ärger von Jutta Beisiegel verständlich: „Das wäre der dritte Platz gewesen! Aber trotzdem habe ich Spaß gehabt, der Puma macht viel mehr Spaß als der Fiesta“, gibt sich die Pfälzerin dennoch zufrieden.

Teamkollegin Jana Meiswinkel hatte ebenfalls ihren Spaß: „Ich habe noch nie eine erste Runde gefahren, die so hart umkämpft war. Das ging wirklich in einem 5er oder 6er Pulk und wir haben drei Mal von vorne nach hinten durchgetauscht. Es war super, aber auch echt anstrengend diese eine Runde“, beschreibt die 19-Jährige, „ansonsten war es bei mir soweit ohne Befund. Es lief alles super, ohne Ausrutscher, Pannen oder Sonstiges. Ich konnte endlich mal meine zwei Stunden durchfahren.“

Besonders stolz ist man beim Team ATM-Motorsport auf den jetzt 50. Rang des Fahrerinnenduos in der über 700 Fahrer umfassenden VLN-Gesamtwertung sowie den dritten Platz von Jana Meiswinkel in der VLN-Junior-Trophäe, in der immerhin 21 Teilnehmer gemeldet sind. "Das ist wirklich sehr sehr gut", freut sich die Abiturientin.

Ein kleiner Wermutstropfen war gegenüber dem Fiesta, speziell bei den hohen Außentemperaturen, die fehlende Servolenkung. „Es war sehr anstrengend! Die Servolenkung aus dem Fiesta hätten wir gerne im Puma drin, dann wären wir beide sehr glücklich“, gibt Jutta Beisiegel zu.

„Im Gesamten lief es recht gut, außer dass der Christopher Mies uns natürlich einen Platz weggenommen hat, den wir nicht so einkalkuliert hatten. Aber Glückwunsch an ihn, er ist gut gefahren! Ansonsten ist der Puma aber gut gelaufen“, resümiert Teamchef Werner Meiswinkel und macht eine Kampfansage für das anstehende Saisonhighlight am Nürburgring: „Für das 24-Stunden-Rennen ist bei uns alles klar. Wir werden mit drei Damen an den Start gehen und dann legen wir richtig los!“

Als dritte Fahrerin auf dem Fiesta wurde Stefanie Manns vom Team rhino’s Leipert Motorsport in der letzten Woche bestätigt. Für den Klassiker zwei Mal rund um die Uhr wird der Ford Puma wieder eingemottet und der bekannte Ford Fiesta ST eingesetzt, mit dem das Team ATM-Motorsport dann auch die restliche VLN-Saison bestreitet. Hoffentlich bezieht sich die Drehfreude dann wieder nur auf den Motor!

geschrieben von: Michael Bräutigam
Fotos: Oliver Wegen

ATM Motorsport Marketing



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