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"Irgendwie kommen wir doch immer durch"

So lautete die im Chor ausgesprochene Feststellung bei ATM-Motorsport zum 6. Lauf der VLN 2007. Der „Frauenpower“-Fiesta zeigte sich nach seinem tadellosen Auftritt beim 24h-Rennen nämlich wieder von seiner zickigen Seite. Aussetzer, eine Kollision und heftige Vibrationen machten die Zielankunft zum Nervenkrieg.

Am Freitag lief noch alles wie am Schnürchen. Das Team war mit beiden Autos, also dem Fiesta und dem Puma, zum Ring angereist, um für Gäste der Firma Siemens Taxifahrten durchzuführen. Diese freuten sich sichtlich über das Erlebnis „Grüne Hölle“ auf dem heißen Sitz neben Jana Meiswinkel und Jutta Beisiegel. Viele werden wohl noch lange über diesen Freitag im August 2007 im Bekanntenkreis referieren. Gleichzeitig wurden speziell mit dem Fiesta noch einige Dinge für den Rennsamstag ausprobiert. Und trotz der Zusatz-Kilos kam man auf verwertbare Ergebnisse.

An dieser Stelle eine kurze Rückblende. Beim 24h-Rennen war jeder im Team erleichtert, wenn auch erstaunt über die Zuverlässigkeit des Frauenpower-Fiesta, der im vorangegangenen Saisonverlauf so viele Schwierigkeiten gemacht hatte. Als in der langen Sommerpause das Getriebe auseinander genommen wurde, fand Chefmechaniker Peter Graf Kratzspuren und eine ausgedehnte Beule im Gehäuse. „Damit hätten wir keine Runde mehr geschafft, wir haben richtig Glück gehabt“, lautet die Diagnose, die im ganzen Team für große Augen sorgte.

Mit neuem Getriebe war man zuversichtlich, beim 30. RCM DMV Grenzlandrennen wieder ein gutes Ergebnis einfahren zu können. Die Klasse SP2 war mit nur fünf Startern spärlich besetzt, aber trotzdem ging es natürlich um wertvolle Punkte. Im Zeittraining schockte Christian Kosbu vom Team Lauderbach Motorsport die gesamte klasseninterne Konkurrenz mit einer Rundenzeit von 10:14 Minuten, der Frauenpower-Fiesta kam mit einer Zeit von 10:39 Minuten trotzdem auf den zweiten Platz in der Klasse und den 161. Rang im Gesamtklassement.

Jutta Beisiegel fuhr den Startturn und das Rennen begann sehr gut. „Ich habe Christian Kosbu eine dreiviertel Runde lang vor mir gesehen, das ist normalerweise nicht so.“ Doch lange währte die Freude nicht. „Im Bergwerk stieg die Wassertemperatur plötzlich auf 110°C. Ich habe dann langsam gemacht und als die Temperatur bei 95°C war, habe ich wieder Gas gegeben“, berichtet die Pfälzerin. Und auch wenn sich das Auto wieder fast normal anfühlte, konnte auf der Döttinger Höhe der Citroen Saxo von Michael Zottl und Johann Endl problemlos am Fiesta vorbeiziehen. „Ich dachte schon, den habe ich dann im kompletten Hatzenbach vor mir, aber es ging dann doch recht problemlos wieder an ihm vorbei.“ Im Streckenabschnitt Flugplatz machten sich dann Aussetzer bemerkbar, „ich dachte ich komme nicht mehr bis zur Box“, gibt die 45-Jährige zu. Ab dem Bergwerk lief der Fiesta dann erneut problemlos. "Nach dem ersten Pflanzgarten-Sprunghügel kamen die Aussetzer wieder und dann kam ja die Kollision mit dem Götz-Auto“. Nach der Kollision wurde wegen aufkommender Vibrationen am Fahrzeug ein Rad gewechselt, das bei der Kollision vermeintlich einen Schlag abbekommen und nun für die Vibrationen verantwortlich war.
Als die Vibrationen aber wiederkamen, nachdem sich zuerst Besserung ankündigte, wurden alle vier Räder gewechselt und Jana Meiswinkel übernahm das Steuer. Wieder zeigte sich das selbe Bild: Erst Besserung, dann wieder Vibrationen. Die 19-jährige Wilnsdorferin steuerte nach ihrer ersten Runde direkt wieder die Box an. Nach hitziger Diskussion mit dem Team wurde dann die rechte Antriebswelle gewechselt.

50 Minuten später war der Fiesta wieder einsatzbereit und Jana Meiswinkel fuhr wieder aus der Box. In den restlichen knapp zweieinhalb Rennstunden lief der Fiesta wieder fast wie ein Uhrwerk. Die Vibrationen waren komplett weg, lediglich die Aussetzer kamen etwa eine halbe Stunde vor Rennende wieder. „Mir wurde vorher gesagt, dass ich an die Box fahren soll, falls die Aussetzer wiederkommen. Ich habe dann aber lieber nichts gesagt, die Aussetzer waren auch eher selten und sehr unregelmäßig“, berichtet die 19-Jährige mit einem schelmischen Lächeln.

Nach den ganzen Turbulenzen war natürlich an ein gutes Resultat nicht mehr zu denken. Von 139 Autos im Ziel belegte der Frauenpower-Fiesta letztendlich den 137. Platz. Durch den Ausfall des Teichmann-Swifts war dieses Ergebnis gleichbedeutend mit dem 4. Platz in der Klasse SP2.

Auch Teamchef Werner Meiswinkel zeigte sich noch halbwegs versöhnlich mit dem eingefahrenen Ergebnis: „Wir haben es immerhin wieder irgendwie ins Ziel geschafft. Mehr war heute nicht drin, die Punkte sind wichtig.“

Jana Meiswinkel ergänzt: „Die Hauptsache ist, dass wir angekommen sind und wieder Punkte gesammelt haben. Und ich bin natürlich auch froh, dass ich für die Juniorwertung wieder ein paar Pünktchen geholt habe. Ich dachte nach den ganzen Probleme, die Jutta hatte, ganz ehrlich nicht, dass ich noch zum Fahren komme. Zum Glück konnten wir schon während des Rennens die Ursache für die Vibrationen finden, sodass wir uns damit nicht bis zum nächsten Lauf beschäftigen müssen.“

Der vierte Platz ist gleichbedeutend mit drei Punkten, wodurch Jana Meiswinkel in der Junior-Trophäe auf den fünten Platz zurückfällt. Sie und Jutta Beisiegel rutschen außerdem in der Gesamtwertung auf den 68. Rang ab.

Für das 6h-Rennen in vier Wochen sieht man sich gut gewappnet und will wieder um die vorderen Ränge mitkämpfen. Zum Saisonhighlight wird wahrscheinlich noch eine dritte Fahrerin den Weg ins Fiesta-Cockpit finden. Da die Verhandlungen aber noch laufen, wird an dieser Stelle noch nichts verraten.

ATM Motorsport Marketing



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