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Ein Rennen nach Maß für ATM-Motorsport

Endlich! - beim 9. Lauf der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring 2007 lief es für das „Frauenpower“-Team ATM-Motorsport vom ersten bis zum letzten Meter wie geplant. Ein neuer persönlicher Rundenrekord und Platz zwei in der Klasse SP2 sorgten für Jubelstimmung.

Neun Rennen lang musste man warten, bis bei ATM-Motorsport alles am Schnürchen läuft. Beim 24h-Rennen und beim 6h-Rennen, als man schadlos die Renndistanzen überstand, hatte man im Umfeld des jeweiligen Rennens trotzdem mit Problemen zu kämpfen.
Nach dem unglücklichen Ausscheiden beim 8. Lauf in der letzten Runde wurde eine zusätzliche Tankentlüftung eingebaut, die den Aussetzern, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison zogen, ein Ende machen sollten. Zunächst erfolgte am Freitag dann aber doch noch ein kleiner Rückschlag. Der zum 9. Lauf geplante Wechsel auf Yokohama-Reifen kam nicht zustande, man wird die Saison also mit Dunlop zu Ende fahren.

 Doch auch mit den Pneus des gewohnten Lieferanten machten sich bereits am Freitag die Änderungen positiv bemerkbar. Da Jana Meiswinkel noch verhindert war, absolvierte Jutta Beisiegel alleine die Einstellfahrten und befand die Umbaumaßnahme am Tank für gut: „Ich war richtig begeistert, als es nach Sprit gerochen hat als der Tank voll war“, berichtet die Pfälzerin. So paradox diese Aussage klingt, hat sie doch einen tiefen Sinn. Beim 8. Lauf konnten weder Benzindämpfe entweichen noch frische Luft in den Tank gelangen, was letztendlich zum unglücklichen Ausfall führte. Der Benzingeruch zeugte nun von einer einwandfrei funktionierenden Tankentlüftung. Zum ersten Mal blieben dabei auch bei vollem Tank die Motoraussetzer aus, sodass der Samstag kommen konnte.

Im Zeittraining bestätigte Jana Meiswinkel, die jedoch aufgrund der äußeren Umstände nicht zufrieden mit dem Fahrverhalten des Fiesta war, mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 10:25 Minuten sowie einem neuen Topspeed von 213 km/h den Aufwärtstrend. Die Konkurrenz war jedoch stärker als sonst. Im rhino’s Leipert Fiesta ersetzte der pfeilschnelle Youngster Christopher Mies die nach wie vor verletzte Stefanie Manns und fuhr in 10:00,8 einen neuen Klassen-Rundenrekord. Der „Frauenpower“-Fiesta musste sich hinter dem Lauderbach-Pendant von Christian Kosbu an dritter und damit leider auch letzter Stelle in der Klasse einreihen.

Den Start fuhr wie schon beim 8. Lauf Jana Meiswinkel. Diese stieg nach 11 Runden freudestrahlend aus dem Auto aus und übergab es an ihre 45-jährige Teamkollegin. „Es war wirklich das erste Mal, dass das Ding jetzt komplett durchgelaufen ist. Das Auto lief einfach super. Ich hatte ein paar brenzlige Situationen, aber teilweise konnte ich sogar Christian Kosbu in Schach halten. Mit dem Fahrverhalten war ich im Rennen auch zufrieden, das Auto bleibt jetzt genau so eingestellt wie es ist!“, gibt die 20-Jährige freudig zu Protokoll. Außerdem konnte sie mit einer besten Rundenzeit von 10:22,2 Minuten ihren erst am Vormittag aufgestellten persönlichen Rekord noch einmal verbessern, womit sie weniger als zehn Sekunden langsamer war als „Überflieger“ Christian Kosbu, der über die Renndistanz aber zwei Mal öfter tanken muss.

 Auf der Strecke entbrannte der Kampf zwischen Jutta Beisiegel und Thomas Grindel im Leipert-Fiesta. Sechs Mal tauschten die beiden ungleichen Fiestas während einer Runde die Position, bevor Thomas Grindel Probleme mit dem Motor bekam und das Auto abstellen musste. Jutta Beisiegel war nach dem Rennen über diese Tatsache etwas enttäuscht. „Ich war traurig, ich dachte: ‚Jetzt wird’s richtig fetzig!’ Aber das Auto lief super und ich hatte wirklich richtig viel Spaß.“

Die letzte Runde wurde noch einmal zur Zitterpartie. Erinnerungen an den 8. Lauf wurden wach und vorsichtshalber erklomm das Team erst nachdem Teamchef Werner Meiswinkel die Position „Hohe Acht“ durchgegeben hatte die Boxenmauer. Die Blicke gingen gebannt in Richtung der Hohenrain-Schikane, langsam wurden die Fahnen ausgerollt und dann endlich tauchte der weiß-blaue Fiesta mit den leuchtend roten Applikationen am Anfang der Start/Ziel-Geraden auf. Unter tosendem Jubel passierte Jutta Beisiegel den Kommandostand auf der Höhe von Box 7.

Zum ersten Mal überhaupt schaffte der „Frauenpower“-Fiesta damit eine Distanz von insgesamt 23 Runden, noch in einer Runde mit dem letztendlich wieder uneinholbaren Sieger Christian Kosbu. Teamchef Werner Meiswinkel hatte nach der Zielüberfahrt entsprechend gute Laune: „Ich bin sehr zufrieden, die Damen sind sehr gut gefahren! Es konnte überhaupt nicht besser laufen. Wir sind kein Risiko eingegangen und haben Christian Kosbu fahren lassen, wir waren uns sicher, dass das Auto diesmal durchhält“, so der Wilnsdorfer. „Jetzt bauen wir das Auto erstmal auseinander. wir wollen wissen, wie viel Sprit noch drin ist, damit wir endlich mal das Rechnen anfangen können!“ Diese Rechenspiele waren im vorhergehenden Saisonverlauf aufgrund der diversen Unwägbarkeiten noch nicht unter realen Bedingungen möglich.

Chefmechaniker Peter Graf war erleichtert, dass das Auto in diesem Rennen keine Überraschungen bereithielt: „Wir haben nach dem letzten Lauf eine zweite Entlüftung eingebaut und den Tank wieder aufgeblasen, jetzt ist das Auto durchgelaufen. Zum nächsten Rennen machen wir nur einen Check, werden also nichts Großartiges ausprobieren!“

Bei nur zwei Streichergebnissen lohnt sich nach der achten Zielankunft außerdem der Blick auf die Wertungen. In der offiziellen Gesamtwertung liegen Jana Meiswinkel und Jutta Beisiegel auf dem 96. Rang, in der Junior-Wertung belegt Jana Meiswinkel als Neunte außerdem eine respektable Position.

Beim letzten Lauf der Saison am 27. Oktober wird das Team ATM-Motorsport versuchen, diese Positionen zu bestätigen oder vielleicht sogar noch zu verbessern. Nach so viel Pech in der laufenden Saison hofft man dabei im Siegerländer Team auf eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, um noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben zu können.

ATM Motorsport Marketing



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